Orthodoxie in Deutschland

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von Metropolit Augoustinos von Deutschland

Wiederum feiern wir das Gedδchtnis der drei heiligen φkumenischen Lehrer. Und wir feiern sie nicht, weil wir sentimental wδren. Wir feiern nicht die Vergangenheit. Wir feiern in der Kirche immer nur die Gegenwδrtigen. Die hll. drei Hierarchen sind heute und an allen Tagen mitten unter uns. Sie sind sogar in gewissem Sinn noch gegenwδrtiger als wir selbst. Denn sie haben mit einer Vollkommenheit, die nur ganz wenige Menschen όberhaupt jemals erlangen, ihr Leben in Christus vollendet. Durch diese Vollendung sind sie, obwohl sie uns leiblich entzogen sind, noch realer, noch wirklicher als wir. Wenn wir heute die drei Hierarchen feiern, so deshalb, weil sie nicht nur in historischer Entrόcktheit, sondern auch jetzt und in jedem Augenblick unseres Lebens unsere Lehrer sind und bleiben. Denn sie lehren uns, wenn wir uns ihrer Fόrsprache anvertrauen und ihre unsterblichen Worte lesen und in unserem Herzen bewahren, wie wir zugleich ganz in der Welt und ganz bei Gott sein kφnnen.

άber dem Glanz und der Freude dieses Festes vergessen wir oft die konkreten Umstδnde, in denen Basileios der Groίe, Gregor der Theologe und Johannes Chrysostomos gelebt haben –­ Umstδnde, wie sie bedrόckender nicht hδtten sein kφnnen. Der Arianismus und die rasche Sδkularisierung der Kirche im Gefolge der “konstantinischen Wende” hatten die Einheit der Kirche im Osten des Rφmischen Reiches weitgehend zerstφrt. Auf diese Zerrissenheit, an der sie mehr als alle ihre Zeitgenossen gelitten haben, haben unsere Vδter nicht mit Weltverachtung oder Weltflucht reagiert, sondern mit einer genauen Analyse, dem furchtlosen Bekenntnis des wahren Glaubens und dem Einsatz all ihrer Charismen und Krδfte zur Bewahrung der kirchlichen Einheit.

In ebendiesem Geist unserer Vδter mφchte ich mit Ihnen einen Blick auf die Situation unserer Orthodoxen Kirche in Deutschland werfen.

Als ich vor vierzig Jahren nach Westeuropa — zunδchst in das katholische Φsterreich und dann in das bikonfessionelle Deutschland — kam, war Φkumene noch etwas weithin Unbekanntes. Was hat sich seitdem nicht alles verδndert! Inzwischen ist die Orthodoxe Kirche die drittgrφίte christliche Gemeinschaft hierzulande und ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der Φkumene geworden. Lassen Sie mich diese erstaunliche Entwicklung an einigen Punkten festmachen.

1. Im Jahr 1970 wurde als gemeinsame Initiative der Katholischen Kirche, der Evangelischen Kirche und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland der — wie es damals noch hieί — “Tag des auslδndischen Mitbόrgers” ins Leben gerufen. Das war damals eine wichtige Wegmarke, die signalisierte, dass die sogenannten “Gastarbeiter”, die Deutschland seit dem Ende der 50er Jahre in groίer Zahl auch aus Griechenland (und dem damaligen Jugoslawien) angeworben hatte, schon begonnen hatten, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Integration, nicht Assimilation — das war die Linie der Metropolie von Anfang an.

2. Im Jahr 1974 wurde die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) praktisch noch einmal aus der Taufe gehoben. Denn durch den Beitritt der Rφmisch-Katholischen Kirche und der Orthodoxie, damals vertreten durch die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, wurde die ACK, die bis dahin nur die Evangelische Kirche Deutschlands, die protestantischen Freikirchen und die Altkatholische Kirche umfasst hatte, erst zu einer wirklich reprδsentativen φkumenischen Veranstaltung. Inzwischen wird die Orthodoxie in der Bundes-ACK durch die Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (KOKiD) vertreten. Dass ich sowohl bei der ACK als auch bei der Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland von Anfang an mit dabei war, erfόllt mich mit Stolz.

3. An dieser Stelle sei mir ein knapper Exkurs όber die Geschichte der Orthodoxie in Deutschland erlaubt. Ich habe zwar mit den Gastarbeitern begonnen, aber die Anfδnge der orthodoxen Prδsenz in Deutschland sind viel δlter. Genau genommen fallen die Anfδnge der Orthodoxie dieser Region, die wir heute “Deutschland” nennen, mit denen der Christianisierung zusammen. Die hll. Cassius und Florentius in Bonn, Gereon und Ursula in Kφln und Viktor in Xanten sind Martyrer und Heilige unserer Orthodoxen Kirche. Besonders Trier ist mit dem Gedδchtnis so bedeutender Heiliger verbunden wie Konstantin und Helena, Athanasios von Alexandrien und Ambrosius von Mailand. Aber auch die iroschottischen Mφnche, die nach der germanischen Vφlkerwanderung und dem Zusammenbruch der rφmischen Zivilisation von neuem das Licht des Glaubens in diesem Land erstrahlen lassen, die Heiligen Bonifatius, Suitbert oder Lambert, die Apostel der Germanen, sind zweifellos unsere Heilige. Erst mit Karl dem Groίen und der sogenannten “karolingischen Renaissance” beginnt die bewusste Abwendung von der Orthodoxie und der rφmischen Φkumene des “byzantinischen Commonwealth”, die zum Schisma von 1054 und zu jener Entfremdung fόhrte, welche die neu verstandene Φkumene des 20. und des 21. Jahrhunderts entschδrfen und beseitigen will.

Die neuzeitlichen Anfδnge orthodoxer Gemeindebildung in Deutschland hatten mit Φkumene in diesem Sinne gar nichts, dafόr aber mit Φkonomie und Diplomatie zu tun.

Die heute noch in vielen deutschen Kurorten wie Bad Ems (1876), Bad Homburg (1899), Darmstadt (1899), Bad Kissingen (1901), Bad Nauheim (1907) und Wiesbaden (1861) zu bestaunenden russischen Kirchen und Kapellen erinnern an die zahlreichen dynastischen Verbindungen zwischen dem Haus Romanow und den deutschen Fόrstenhφfen. Fast alle russischen Zaren des 19. Jahrhunderts waren mit deutschen Prinzessinnen verheiratet, wie auch umgekehrt russische Groίfόrstinnen an deutsche Fόrstenhφfe kamen.

Vom Balkan kamen seit dem 18. Jahrhundert vor allem griechische (und aus den Fόrstentόmern der Moldau und der Walachei rumδnische) Kaufleute und Gelehrte, die von deutschen Handelszentren, Universitδten und dem Verlagswesen angezogen wurden und in Stδdten wie Hamburg, Mόnchen und Leipzig Kolonien grόndeten.

So wurde die erste orthodoxe Gemeinde in Deutschland zur Mitte des 18. Jahrhunderts in Leipzig gegrόndet. Sie entwickelte sich aus der zunδchst nur sporadischen, spδter aber kontinuierlichen Anwesenheit orthodoxer, in der Mehrheit griechischer Kaufleute in der Messestadt. Ausweislich des Archivs der Stadt Leipzig wurde die erste Gφttliche Liturgie mit kφniglicher Erlaubnis am 29. September 1742 gefeiert. Als Grόnder der Gemeinde gilt Archimandrit Theoklitos Polyeides.

Etwa zeitgleich entwickelte sich auch am Messestandort Breslau eine orthodoxe Gemeinde. Der erste Gottesdienst wurde dort am 10. Mai 1744 gefeiert. Diese Gemeinde hatte aber nur wenige Jahrzehnte bestanden, da Breslau gegenόber Leipzig schnell an Attraktivitδt verlor.

Demgegenόber wurde Leipzig in der zweiten Hδlfte des 18. Jahrhunderts auch zu einem Zentrum der griechischen Kultur in Europa — durch den Buchdruck und die damit verbundene Anwesenheit griechischer Gelehrter wie Evgenios Voulgaris und Nikephoros Theotokes.

Δlteste orthodoxe und von orthodoxen Christen in Deutschland als solche errichtete Gemeindekirchen sind die russischen Kirchen in Potsdam (1829), Berlin, Dresden (1874), Leipzig und Stuttgart (1895).

Die δlteste Kirche, die kontinuierlich im Dienst einer orthodoxen Gemeinde in Deutschland gestanden hat, ist die — allerdings nicht als orthodoxe Kirche errichtete – durch kφniglichen Erlass vom 2. Juli 1830 den orthodoxen Griechen in Mόnchen zum Gottesdienst όberlassene Salvatorkirche, die heute der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland untersteht.

Die wenigen orthodoxen Kirchengemeinden des 19. Jahrhunderts wirkten kaum όber den eigenen engen Kreis hinaus. Diese Situation δnderte sich erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, nach der ihm folgenden bolschewistischen Revolution und dem Bόrgerkrieg in Russland. In vielen Fδllen war die erste Station der damaligen russischen Emigranten Deutschland, vorzugsweise Berlin. Da die Flόchtlinge dem Adel, der Intelligenzija oder dem gebildeten Bόrgertum angehφrten und zumeist keine Sprachschwierigkeiten hatten, waren sie in der Lage, die Orthodoxie auch intellektuell zu reprδsentieren.

Der Zweite Weltkrieg und die deutsche Besetzung weiter Gebiete Ost- und Sόdosteuropas fόhrte in groίer, aber nicht bezifferbarer Zahl orthodoxe Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Russland, der Ukraine und den Balkanlδndern nach Deutschland.

Die Expansion des sowjetischen Imperiums und in ihrem Gefolge der Strom russischer, zunδchst in Lagern untergebrachter Flόchtlinge lieί die Zahl der in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Deutschland weilenden orthodoxen Christen wiederum stark anschwellen. Im Jahr 1950 soll die russische Auslandskirche auf dem Gebiet der drei Besatzungszonen der Westmδchte in 77 Gemeinden etwa 50.000 Russen geistlich betreut haben. Allerdings hat die Mehrzahl der damaligen Flόchtlinge Deutschland rasch wieder verlassen.

Zu einer stabilen Prδsenz von orthodoxen Christen in groίen Dimensionen fόhrte erst die dritte Migrationswelle des 20. Jahrhunderts, die durch die Anwerbung sogenannter Gastarbeiter in den 60er Jahren ausgelφst wurde und Deutschland, d.h. damals zunδchst nur Westdeutschland, zu demjenigen westeuropδischen Land machte, das in seinen Grenzen mehr orthodoxe Christen versammelte als alle όbrigen westeuropδischen Lδnder zusammen.

Erst dieser massive Zustrom von griechischen und serbischen Christen fόhrte auch zur Grόndung der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland 1963 und eines serbischen Bistums fόr Mittel- und Westeuropa 1969.

Die vierte und noch immer nicht abgeschlossene Migrationswelle orthodoxer Christen im 20. Jahrhundert beginnt mit dem Zusammenbruch des Lagers der sozialistischen Staaten in Ost- und Mitteleuropa im Jahr 1989 und der dadurch ermφglichten Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990. Der seitdem nicht abgebrochene Strom von Zuwanderern und Aussiedlern aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, aber auch aus den anderen ehemals sozialistischen Staaten lieί die Gemeinde der Orthodoxen so weit anschwellen, dass ihre Zahl die Millionengrenze inzwischen deutlich όberschritten haben dόrfte.

Die massive Emigration von Hunderttausenden orthodoxen Christen aus Griechenland und Ex-Jugoslawien, aber auch aus Rumδnien und dem Nahen Osten hat die Situation der Orthodoxie in Deutschland gegenόber der eindeutigen Dominanz der Russischen Orthodoxen Kirche in der ersten Hδlfte des 20. Jahrhunderts radikal verδndert.

4. Dieser Wandel brachte es mit sich, dass auίer der unkanonischen russischen Auslandskirche und dem bis 1960 auf das Gebiet der damaligen DDR beschrδnkten Moskauer Patriarchat auch andere orthodoxe Jurisdiktionen Diφzesen in Deutschland begrόndeten: So grόndete — wie schon erwδhnt — 1963 das Φkumenische Patriarchat die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland und das Exarchat von Zentraleuropa. Spδter folgten die Serbische, die Rumδnische und die Bulgarische Orthodoxe Kirche. Dazu kommen noch Gemeinden des Patriarchats von Antiochien, das in Deutschland seit langem durch ein Vikariat seines westeuropδischen Exarchats vertreten ist. So wurde die kirchlich-jurisdiktionelle Situation der Orthodoxie in Deutschland in demselben Maί unόbersichtlich, wie die Zahl der orthodoxen Christen hierzulande wuchs.

5. Im Jahr 1993 wurde auf einer Zusammenkunft der interorthodoxen Vorbereitungskommission fόr die IV. Prδkonziliare Konferenz zur Vorbereitung des seit den 60er Jahren ins Auge gefassten “Heiligen und Groίen Konzils der Orthodoxie” in Chambιsy beschlossen, das kanonische Problem der durch die Migration im 20. Jahrhundert entstandenen orthodoxen Diaspora in Westeuropa, Amerika und Australien dadurch zu entschδrfen, dass man die Bildung φrtlicher Bischofskonferenzen empfahl, die alle in dem betreffenden Land residierenden kanonischen orthodoxen Bischφfe umfassen sollten. So geschah es z.B. in Frankreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika. In Deutschland ging man behutsam vor und grόndete — quasi als Vorstufe einer noch nicht bestehenden stδndigen Bischofskonferenz — 1994 die schon erwδhnte “Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland” (die sich bezeichnenderweise bis 1997 “Kommission der Orthodoxen Kirchen in Deutschland” nannte). Diese Kommission, die alle kanonischen orthodoxen Diφzesen in Deutschland umfasst, nimmt bestimmte ihr όbertragene panorthodoxe Aufgaben wahr und reprδsentiert die Orthodoxie in Deutschland in bestimmten gemeinsamen Belangen gegenόber den Lδndern, dem Bund, der Gesellschaft und den anderen christlichen Kirchen. So nimmt die KOKiD heute auch Aufgaben wahr, die zunδchst in die Zustδndigkeit der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland fielen, wie z.B. die Organisation des schulischen Religionsunterrichtes oder die orthodoxe Vertretung in der Bundes-ACK. Inzwischen ist die KOKiD auch der Ansprechpartner der Orthodoxie fόr die φffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten. Die KOKiD gibt ein monatlich erscheinendes gemeinsames Informationsblatt heraus. Sie koordiniert durch den Orthodoxen Jugendbund die interorthodoxe Jugendarbeit in Deutschland. Sie veranlasst die άbersetzung liturgischer Texte in die deutsche Sprache.

Intendiert sind auch lokale Kommissionen der orthodoxen Kirchengemeinden einer Stadt oder einer Region. Eine solche Orts-KOKiD gibt es allerdings bisher nur in Dόsseldorf.

6. Erlauben Sie mir, nach diesem panorthodoxen άberblick wieder auf die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland zurόckzukommen.

Ein groίer Teil derjenigen Aktivitδten, die heute die KOKiD ausόbt, verdankt sich Initiativen der griechischen Metropolie.

Eine solche Initiative ist die Einfόhrung des griechisch-orthodoxen Religionsunterrichtes in deutscher Sprache zunδchst in NRW, spδter auch in Hessen und Bayern und die Entwicklung von Lehrplδnen / Curricula fόr diesen Unterricht, der von Anfang an so konzipiert war, dass er allen orthodoxen Kindern in Deutschland zugute kommen soll, unbeschadet ihrer jeweiligen Muttersprache. Dieser Unterricht dient vielleicht mehr als jede andere Maίnahme der Integration der orthodoxen Christen in Deutschland und trδgt somit der Tatsache Rechnung, dass alle Orthodoxen trotz ihrer jurisdiktionellen und nationalen Vielfalt durch denselben Glauben, dieselbe Liturgie und dieselbe kanonische Ordnung geeint sind.

Ein weiterer Schwerpunkt unseres Wirkens in Deutschland war und ist die Sorge fόr die akademische Ausbildung unserer Theologen. In diesem Sinn kann man es gar nicht hoch genug veranschlagen, dass es gelungen ist, an der Universitδt in Mόnchen das Institut fόr Orthodoxe Theologie zu installieren, das auf dem besten Weg ist, zu einer etablierten orthodoxen theologischen Fakultδt in Deutschland zu werden. Denn wir brauchen sowohl fόr den Religionsunterricht an deutschen Schulen wie auch fόr unsere Kirchengemeinden Theologen, die die deutsche und die westeuropδische Realitδt verstehen und in der Lage sind, unsere Theologie in deutscher Sprache zu vermitteln.

7. Wir sind davon όberzeugt, dass unsere orthodoxe Prδsenz hier in Deutschland kein kurzfristiges Intermezzo ist, sondern dass wir auf Dauer hier bleiben werden.

Darum tun wir alles, was in unserer Macht steht, um unseren Glδubigen hier eine Heimat zu geben. Das bedeutet in erster Linie, dass wir uns bemόhen, orthodoxe Gotteshδuser zu bauen, wo immer es nur mφglich ist. Inzwischen haben wir in ganz Deutschland so viele Kirchen teils erbaut, teils erworben, dass die Liste der Orte zu lang wόrde, um sie hier alle aufzuzδhlen. Wenn einige Projekte, die gerade in diesen Tagen auf den Weg gebracht worden sind — in Krefeld, in Bielefeld und in Mόhlacker — realisiert sind, so wird diese wichtige Aktivitδt zu einem gewissen Abschluss gekommen sein.

Vielleicht weniger spektakulδr, aber keineswegs weniger wichtig ist die άbersetzung der gottesdienstlichen Bόcher. Obwohl wir dabei einen soliden Anfang gemacht haben — Gφttliche Liturgie, Vesper, Taufe, Trauung, Akathistos der Gottesmutter und anderes sind bereits όbersetzt und publiziert — bleibt hier noch das meiste zu tun.

Ein anderes weites Feld, das wir bisher mit einigem Erfolg bestellt haben, ist unsere Prδsenz in den Medien. Mit Hilfe der KOKiD ist es z.B. gelungen, zu erreichen, dass das Zweite Deutsche Fernsehen an jedem ersten Sonntag im Mai die Gφttliche Liturgie aus einer orthodoxen Kirche in Deutschland direkt όbertrδgt.

Mit “Orthodoxie Aktuell” haben wir in Deutschland seit fόnf Jahren ein professionell gemachtes monatlich erscheinendes Informationsblatt, das sich allmδhlich wachsender Attraktivitδt erfreut. Dazu kommen erste Schritte im Internet.

Mit der Φkumene habe ich meinen Ausblick auf die Orthodoxie in Deutschland begonnen. Mit der Φkumene mφchte ich ihn auch beschlieίen. Wδhrend die ACK eine multilaterale Veranstaltung ist, die alle anerkannten Kirchen in Deutschland einbezieht, pflegen wir insbesondere auch das bilaterale Gesprδch mit beiden christlichen Groίkirchen in diesem Land. Seit 1980 gibt es die “Gemeinsame Kommission der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland und der Rφmisch-Katholischen Kirche von Deutschland”, in der bisher drei Dokumente, sogenannte “Handreichungen”, zu praktischen pastoralen Fragen verabschiedet wurden. Diese Dokumente betreffen Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Sakramentsverstδndnis und in der kirchlichen Praxis und wenden sich in erster Linie an die Partner gemischter, orthodox-katholischer Ehen.

Vier Jahre spδter, im Jahr 1984, wurde auf Anregung der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland die “Gemeinsame Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Orthodoxen Kirche in Deutschland” gebildet. Auch hier stehen ganz konkrete Fragen des Miteinanders im Mittelpunkt der jδhrlichen Konsultationen

8. Die Orthodoxe Kirche in Deutschland, die aus den groίen politisch und φkonomisch motivierten Migrationen des 20. Jahrhunderts hervorgegangen ist, hat bereits in kόrzester Zeit eine groίe Integrationsleistung vollbracht. Es geht jetzt vor allem darum, die internen Strukturen an den Maίgaben unserer orthodoxen Ekklesiologie auszurichten.

Zum Ende dieser Ausfόhrungen lenke ich das Augenmerk noch einmal auf unsere eigene Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, ohne die diese Integration weder in der Vergangenheit mφglich gewesen wδre noch in der Zukunft mφglich sein wird. Die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland ist seit ihrem Beginn das Herz der Orthodoxie in Deutschland.

Doch alles das, was wir bisher erreicht haben, verdanken wir der Mitarbeit von zahllosen ehrenamtlichen Helfern. Die wenigen hauptamtlichen Pfarrer wie auch Pfarrer Tilemachos hier in Dortmund haben Groίartiges geleistet: 1972 hatte die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland allein mehr als 600.000 Glδubige. Dass sie es damals vermocht hat, diese groίe Zahl von Glδubigen mit nur 50 Pfarrern zu leiten, grenzt an ein Wunder.

Darum bleiben wir auch heute in aller Bescheidenheit zuversichtlich.

(Vortrag aus Anlass des Festes der drei Hierarchen in der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde der hl. Apostel in Dortmund am 3. Februar 2002.)

www.kokid.de